Die Historie des Bitumen.
Der Weg zum Bitumendach bzw. der Schweißbahn Flachdachabdichtung.
Der Begriff "Bitumen" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Erdpech".
Bitumendach Abdichtung! Die Bitumen Historie - bis zum Flachdach! - In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Entwicklung der "Flüssigkunststoffe für die Flachdachabdichtung" und diese Abdichtmethode zählt heute als sicherste und nachhaltigste Flachdachabdichtung. Der Flüssigkunststoff-Markt hat sich in den letzten 30 Jahren derart entwickelt, dass man sich als Verbraucher und insbesondere als Heimwerker inzwischen genau darüber informieren muss für welchen Flüssigkunststoff man sich entscheiden soll bzw. welches Material seinen Preis wert ist. Die Spanne der Produktqualität und Preise geht beim Flüssigkunststoff inzwischen von ungeeignet, minderwertig aber sehr günstig, bis hin zu sehr hochwertig, zwar nicht günstig aber preiswertig, d. h. die Produktqualität mit ihren nachhaltigen Eigenschaften ist ihren Preis durchaus wert.
Die Bitumen Historie! Anfang 1900 wurde erstmals Bitumen zum abdichten eines Flachdachs verwandt und Heute ist das Bitumendach die Nr:2 der Flachdachabdichtungen!
Die Historie zum Bitumendach.
So fing alles an!
Bitumen gehört nachweislich zu den ältesten Werkstoffen der Welt. Schon vor mehreren tausend Jahren wurde Bitumen wegen seiner guten Eigenschaften als Handwerksmater entdeckt. Auf Grund seiner Klebekraft wurde das natürliche Bitumen (Asphalt) damals überwiegend zum Mauern verwendet. Um 3000 vor Christus nutzten die Babylonier das "Erdpech" bereist als Baustoff für verschiedenste Abdichtungen. Die seinerzeit höchste Bitumen- bzw. Asphaltnutzung fand vermutlich in der Blütezeit des "neubabylonischen Reiches" (ca. 500 v. Chr.) statt.
Mit der Zerstörung des neubabylonischen Reiches durch die Perser ging das Wissen über die technischen Anwendungen von natürlich vorkommendem Asphalt jedoch nach und nach verloren. Die Griechen hatten kein Interesse an Technik. Die Römer hingegen waren technisch sehr interessiert. Sie entwickelten großartige bautechnische Konstruktionen, die sie jedoch auf Basis des "opus caementitium", auch "Gussmauerwerk" oder "Römischer Beton" genannt, abdichteten. Die hierfür erforderlichen Rohstoffe vulkanischen Ursprungs waren in ihrem Herrschaftsgebiet in großem Umfang vorhanden. Nennenswerte Asphaltvorkommen gab es hingegen kaum. So erklärt sich auch der Verlust der Kenntnisse über die Möglichkeiten des Bauens mit dem Naturasphalt.
Wegen seiner Wasserundurchlässigkeit benutzte man es erst wieder im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus im Bauwesen sowie für Abdichtungen im Bereich des Schiffsbaus. Durch das Bitumen wurden damals auch die ersten Wasserläufe in Parks sowie die Wasserleitungen zur Versorgung der Städte möglich. Endgültig verloren gingen die antiken Techniken jedoch erst durch die mongolischen Eroberungskriege um 1200 nach Christus. Der Baustoff "Bitumen" geriet zu dieser Zeit völlig in Vergessenheit.
Die Renaissance eines uralten Werkstoffs für die Abdichtung.
Die zweite Entdeckung von natürlichem Bitumen (Asphalt) beginnt erst wieder in der Zeit der Aufklärung und Erkundungsreisen im 15. Jahrhundert. Hierbei wurden auch zahlreiche Naturasphaltvorkommen in Europa entdeckt, z. B. im Elsass, in Galizien, in Rumänien sowie in Oberitalien und etwa 100 Jahre später entdeckte man auch die großen Naturasphaltvorkommen auf dem amerikanischen Kontinent. Eine treffende Beschreibung über die (Wieder-)Entdeckung des Asphaltes von Trinidad stammt von Sir Walter Raleighs. Er schreibt am 22.03.1595: “An dieser Stelle, die "Tierra de Brea" oder "Piche" genannt wird, findet man derartig viel Steinpech, dass alle Schiffe der Welt damit geladen werden könnten. Wir machten einen Versuch unsere Schiffe damit zu kalfatern. Das Pech erwies sich dabei als ausgezeichnet, denn es schmilzt nicht in der Sonne, wie das Pech von Norwegen (aus Holzteer) und ist daher für nach dem Süden fahrende Schiffe sehr nützlich.”Die Industrialisierung des Asphalt für die spätere Flachdachabdichtung (Schweißbahn).
Mitte des 16. Jahrhunderts begann man mit der bergmännischen Gewinnung von Asphalt. Man trennte das darin befindlichen Bitumen indem man den Asphalt durch Kochen bzw. Aufschmelzen in kupfernen oder eisernen Gefäßen vollzog. Gegen 1700 gründete man in England die erste Bitumenfabrik, jedoch waren die Absatzmöglichkeiten des daraus gewonnenen Bitumens sehr gering. Im Wesentlichen beschränkte man sich auf die Gebiete der Malerei, der Heilkunst und der Schiffsisolierung.Steigendes Interesse beginnt erst mit der Entdeckung der Asphaltvorkommen im "Val de Traver" (1712), deren Entdecker auch ein Verfahren zum Aufarbeiten des Asphaltsteins zu einem Asphaltkitt erfindet. Dieser Asphaltkitt diente in erster Linie als Werkstoff für die Abdichtung von Teichen, Flachdächern und Treppen. Im Jahr 1859 wurde die erste Erdölquelle im US-Bundesstaat Pennsylvania erbohrt und im Jahr 1888 wurde das erste Prüfverfahren für Bitumen, die Prüfung der Penetration, in einer amerikanischen Patentschrift beschrieben. Überlieferungen zufolge wurde das erste Bitumendach Anfang des 1900 Jahrhundert in Kanada erstellt. Hierbei wurden Holzbretter in heißes Bitumen getaucht und als Dachabdeckung montiert.
Durch die Erschließung des Straßenbaus mit Asphalt im 19. Jahrhundert erhielt die damalige Asphaltindustrie erstmals einen nennenswerten Aufschwung. In den 50er Jahren setzte sich das Bitumen in Form von gefertigten Bahnen zur Abdichtung von Flachdächer auch in unseren Breitengraden durch. Jedoch blieb auch dieser Markt zunächst klein.